Zum Neujahr eine Saftkur, um den Darm zu entschlacken? Nach dem Essen einen Schnaps oder einen Spaziergang, um die Verdauung zu fördern? Es kursieren viele Mythen rund um die Verdauung – doch was ist wirklich wahr? Wir klären was stimmt und was nicht.

1. Mythos: Saftkuren und Tee entgiften den Verdauungstrakt

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt, dass es in einem gesunden Körper gar nicht erst zur Ablagerung von Schlacken kommt und die Wirkung von Entgiftungskuren wissenschaftlich nicht belegt ist. Vielmehr werden unverträgliche Stoffe über Nieren und Darm aus dem Körper transportiert und letztendlich ausgeschieden. Auch mögliche Keime, die mit der Nahrung aufgenommen werden können, werden notfalls über Durchfall aus dem Körper transportiert. Somit haben Saftkuren und Tees keine entgiftende Wirkung. Sie können lediglich den Verdauungstrakt unterstützen.

2. Mythos: Ein Schnaps nach dem Essen hilft bei der Verdauung

Im Gegenteil! Zwar empfinden viele Menschen ein angenehmes Gefühl, wenn sie nach dem Essen einen Schnaps trinken, jedoch ist der Körper dadurch vorrangig mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt. Die Verdauung verlangsamt sich also eher als dass sie gefördert wird. Darüber hinaus reizt der Alkohol die Magenschleimhaut. Dieser Mythos stimmt nicht!

3. Mythos: Je mehr Ballaststoffe, desto besser für die Verdauung

Dass Ballaststoffe die Verdauung fördern, ist mittlerweile bekannt. Das Prinzip „Je mehr, desto besser“ gilt hier jedoch nicht. Die empfohlene Tageszufuhr an Ballaststoffen liegt bei 30 g. Vor allem Lebensmittel wie Kartoffeln, Salat, Kohl und Vollkornbrot enthalten viele Ballaststoffe. Dieser Mythos ist somit nicht ganz richtig.

4. Mythos: Ein Spaziergang nach dem Essen hilft bei der Verdauung

Das stimmt! Leichte Bewegung nach dem Essen regt die Verdauung an. Jedoch sollte intensiver Sport direkt nach dem Essen vermieden werden. Denn dieser beansprucht unsere Muskulatur stark, sodass der Körper das Blut vermehrt in die Muskeln pumpt statt in die Verdauungsorgane.

5. Mythos: Bananen führen zu Verstopfung

Bananen werden bekanntlich bei Durchfall gegessen, da sie diesem entgegenwirken können. Daraus ist vermutlich der Mythos entstanden, dass Bananen zu Verstopfung führen. Doch dieser Mythos ist falsch! Bananen enthalten Ballaststoffe (z. B. Pektine), welche Gele bilden können. So werden beispielsweise Krankheitserreger gebunden und effektiv aus dem Körper transportiert. Zu einer Verstopfung kommt es dadurch aber nicht.

6. Mythos: Stress schlägt auf die Verdauung

Auf einen stressigen Tag reagieren viele Menschen mit Magenschmerzen oder Verdauungsproblemen. Die Ursache hierfür liegt in der engen Vernetzung des zentralen und enterischen Nervensystems (Darmnervensystem). Empfinden wir Stress wird diese Information vom zentralen an das enterische Nervensystem weitergeleitet und wir bekommen Verdauungsprobleme oder Magenschmerzen. Dieser Mythos stimmt!

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